Aufgrund der steigenden Anzahl an Unter-Dreijährigen, die elementare Bildungseinrichtungen besuchen (vgl. Statistik Austria 2022), gewann in den letzten Jahren der Diskurs um sprachliche Bildung und Förderung in der Elementarpädagogik zunehmend an Bedeutung. Dabei gilt Sprache in der Entwicklung von 0–6 Jahren als eine der zentralen Kompetenzen und als wesentlicher Bestandteil einer gelingenden Bildungsbiografie (vgl. Wüst/Wüst, 2010).
Um der Bedeutung der institutionellen frühen sprachlichen Bildung und Förderung einen gesetzlichen Rahmen zu verschaffen, gelten in Österreich verschiedene Bundes- und Landesgesetze, wie z.B. auf Bundesebene die Vereinbarung gem. Art. 15a B-VG über die frühe sprachliche Förderung in Kinderbetreuungseinrichtungen, die in Bezug auf die Sprachförderung zwischen Bund und Ländern abgeschlossen wurde oder, auf Landesebene, das Burgenländische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (2009).
Forschungsbefunde zeigen, dass dem Bereich der Sprachbildung und -förderung bezüglich der pädagogischen Qualität in den Bildungseinrichtungen laut Tietze et. al (2016), eine hohe Priorität zukommt. Hartel et al. zeigen anhand internationaler Studien auf, dass die angestrebte Qualität in den Bildungseinrichtungen nur erreicht werden kann, wenn Rahmenbedingungen, wie Interaktion zwischen den pädagogischen Fachkräften und Kindern in kleinen Gruppen, sowie die responsive Beziehungsgestaltung, umgesetzt werden (ebd., 2018, 183–224).
Auch die Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte sind in Hinblick auf eine umfassende sprachliche Entwicklung relevant. Dabei sind additive Sprachfördermaßnahmen in Kinderbetreuungseinrichtungen allein nicht ausreichend, um den Prozess des Spracherwerbes und die Sprachkompetenz der Kinder durch die pädagogischen Fachkräfte bestmöglich zu unterstützen (vgl. Beckerle 2017, 37f).
Dies betrifft den Bereich der beruflichen Fortbildungsmaßnahmen für Elementarpädagoginnen und -pädagogen, welche mit der Qualität in elementaren Bildungseinrichtungen korrelieren (Kämpfe/Betz/Kucharz 2021). Als nachhaltig wirksam zeigte sich hier die Implementierung anwendungsbezogener Fort- und Weiterbildungen. Als qualitätssteigernd gilt der Praxistransfer und die damit verbundene gemeinsame Aufarbeitung, Reflexion und Evaluation (Egert, Eckhardt & Fukkink, 2017).
Hier setzt das Konzept der Zentren zur frühen sprachlichen Bildung und Förderung (ZsBF) an, welches vom Zentrum für Elementarpädagogik der Pädagogischen Hochschule Burgenland konzipiert und implementiert wurde. Im Burgenland wurden im Herbst 2021 drei Zentren zur frühen sprachlichen Bildung und Förderung (jetzt: ElementarLabs) gegründet, welche als Koordinationsstelle aller sprachbildenden Maßnahmen gilt und als Schwerpunkt ein Angebot an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Elementarpädagoginnen und -pädagogen zur Verfügung stellt.
Dieses Konzept wird im zum Download verfügbaren Artikel aus der phpublico-Ausgabe 10-2022 vorgestellt.