Inklusive Pädagogik in elementaren Bildungseinrichtungen – Vielfalt als Bereicherung

Anja Werfring, BEd MA
2 Minuten
Inklusive Elementarpädagogin mit Kind bei digitaler Fortbildung

Inklusion ist als Prinzip im Bundesländerübergreifenden Bildungsrahmenplan (Charlotte Bühler, 2009) und als Menschenrecht im Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention verankert (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, 2016). Vielfalt wird dabei als Normalität wahrgenommen und die individuellen Bedürfnisse aller Kinder einer Gruppe berücksichtigt (Charlotte Bühler, 2009).

Gelingende Inklusionsprozesse – worauf es ankommt

Nach Prengel (2020) sind für eine gelingende Inklusion Prozesse auf unterschiedlichsten Ebenen notwendig, wobei eine entscheidende Rolle den pädagogischen Fachkräften in elementaren Bildungseinrichtungen zukommt. Diese Pädagogen und Pädagoginnen benötigen eine offene Haltung (Nowack, 2013) und Kompetenzen in der Beziehungsgestaltung (Prengel, 2020). Eine inklusive Haltung kann nur dann entstehen, wenn Pädagoginnen und Pädagogen ihre eigenen Werte und die eigene Beziehung zu Heterogenität kritisch überdenken (Weltzien & Albers, 2014).

Zentrale Rolle der pädagogischen Fachkräfte – Kompetenz in viele Richtungen

Eine zentrale Rolle bei der Beziehungsgestaltung spielen sowohl pädagogische Beziehungen zwischen Pädagoginnen und Pädagogen und Kindern als auch Peer-Beziehungen (Prengel, 2020). Bei der Beziehungsgestaltung zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern soll jedes einzelne Kind mit seiner Einzigartigkeit angenommen, auf Ausgrenzung verzichtet und ein idealer Entwicklungs- und Lernerfolg begünstigt werden. Neben den pädagogischen Beziehungen zählt die Begleitung einer hochwertigen Beziehung zwischen Kindern zu den Aufgaben pädagogischer Fachkräfte (Prengel, 2020). Damit keine Exklusion in Spielsituationen stattfindet, braucht es kompetente Pädagoginnen und Pädagogen (Ytterhus, 2013) und ein gezieltes Eingreifen seitens pädagogischer Fachkräfte (Casey, 2013).

Erfolgskriterien: Zusammenarbeit im Team und gezielte Fort- und Weiterbildungen zu Inklusion

Neben der Rolle von pädagogischen Fachpersonal stellen eine gelungene Zusammenarbeit im Team und mit externen Fachkräften sowie Fort- und Weiterbildungen weitere Gelingensbedingungen dar (Nentwig-Gesemann et al., 2011; Weltzien & Albers, 2014). Sulzer und Wagner (2011) zeigen Kompetenzen auf, die sich positiv auf die Umsetzung von Inklusionsprozessen in elementaren Bildungseinrichtungen auswirken. Diese Kompetenzen sind auch im Curriculum des Hochschullehrganges „Inklusive Elementarpädagogik“ enthalten, der an der Privaten Pädagogischen Hochschule angeboten wird (PPH-Burgenland, 2022).

Gelingende Inklusion als wertvolles Ziel

Gelungene Inklusionsprozesse stellen eine anspruchsvolle Aufgabe für Pädagogen und Pädagoginnen dar (Weltzien et al., 2021). Das Ziel einer gelingenden Inklusion besteht darin, die Vielfalt einer Kindergartengruppe als Bereicherung anzusehen. Eine solche Sichtweise ermöglicht Kindern, Erfahrungen mit verschiedenen Menschen zu machen, mit Kindern unterschiedlicher Hautfarben, verschiedener Entwicklungsverläufe und mit individuellen Interessen und Begabungen (Nowack, 2013).

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