Das 6. Burgenländische Friedenssymposium richtet den Fokus auf die aktive Rolle, die Pädagoginnen und Pädagogen, Kinder und Jugendliche bei der Gestaltung einer friedvollen Zukunft spielen können. Das Symposium deckt ein breites Themenspektrum ab, darunter Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, Radikalisierung und Deradikalisierung sowie Antisemitismus. Renommierte Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Bereichen bringen ihre Expertise ein, um vielfältige Perspektiven und Lösungsansätze zu bieten, die alle darauf abzielen, eine friedlichere und gerechtere Welt zu fördern.
Das Programm erstreckt sich über eine ganze Woche. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Symposiums ist die Folgekonferenz, die am 11. Oktober 2024 in der Csello Mühle zum Thema Antisemitismus stattfinden wird.
Eine Anmeldung und Teilnahme ist noch bei der Eröffnung, Impuls- sowie Folgekonferenz möglich, mittels Nachmeldung an elvira.pfeiffer@ph-burgenland.at
Dr. Judith Kohlenberger, Wirtschaftsuniversität Wien
Das Immunsystem der Demokratie:
Die Macht der Zivilgesellschaft
Demokratien sind weltweit unter Druck geraten. 2022 waren weltweit erstmals seit 2004 wieder mehr autokratische als demokratische Staaten zu verzeichnen. Als lupenreine Demokratie gelten gar nur mehr 6 % der Länder weltweit. Was kann gegen die schleichende „Demokratiedämmerung“ unternommen werden? Welchen Beitrag kann die Zivilgesellschaft leisten, um demokratische Werte zu fördern und Menschenrechte zu schützen? Diesen und weiteren Fragen des selbstwirksamen Engagements in der Polykrise spürt der Vortrag nach.
Assoz.-Prof. PD DI Dr. med. Hans Peter Hutter
Klima- und Biodiversitätskrise als soziale Zeitbomben – fatal egal?
Eine umweltmedizinische Perspektive
Die immer stärker spürbaren Auswirkungen der Klima- und Biodiversitätskrise betreffen uns alle. Dennoch sind die Folgen und Abfederungsmöglichkeiten ungleich verteilt. Ohnehin benachteiligte Regionen und Bevölkerungsgruppen werden härter getroffen. Diese Verschärfung von Ungerechtigkeiten und sozialem Ungleichgewicht hat global und lokal weitreichende Folgen. Was hilft nun gegen die allgemeine Krisenstimmung und gefühlte Ausweglosigkeit? Wie gehen wir mit der immer größeren Wissenschaftsfeindlichkeit um? Wo bleiben Aktivität, Solidarität und Kreativität? Sind wir noch zu retten? Wir sind es, denn wir wissen, wie es geht. Oder wie es Friedrich Hölderlin formulierte: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Em. Univ.-Prof.in Dr.in Helga Kromp-Kolb, Universität für Bodenkultur Wien
Das 1,5°C-Ziel: Herausforderungen für Gesellschaft und Politik
Die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, erfordert gewaltige Anstrengungen aller. Insbesondere die Politik auf allen Ebenen ist gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es dem Einzelnen erleichtern, klimafreundliche Entscheidungen zu treffen. Der Aufwand ist es jedoch wert, denn die Alternative ist unverantwortbar. Die zur Erreichung des 1,5°C-Zieles erforderlichen Maßnahmen bieten die Chance, auch anderes in unserer Gesellschaft und unserem Leben zu verändern, das längst schon überfällig ist.
Mag.a Renate Paumann, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Der Europäische Grüne Deal
Der Vortrag widmet sich dem European Green Deal, einer Initiative mit dem Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Es wird diskutiert, welche Maßnahmen und Strategien der Deal beinhaltet und inwiefern diese Aspekte in das Curriculum der Schulen integriert werden können. Darüber hinaus werden Materialien vorgestellt, die im Unterricht eingesetzt werden können, um Schülerinnen und Schüler für eine nachhaltige Entwicklung zu sensibilisieren.
Dr.in Esther Heiss; Leiterin des Jüdischen Museums Eisenstadt
Antisemitismus im Wandel – damals & heute
Der Vortrag wird einen kurzen Abriss der Geschichte des Antisemitismus bieten, von seinen Anfängen in der Antike bis hin zu seinen heutigen Ausprägungen. Es wird v.a. darauf eingegangen, von wem Antisemitismus betrieben wurde und heute noch wird.
MMag. DDr. Martin Krenn, Private Pädagogische Hochschule Burgenland
Antisemitismus in Politik und Gesellschaft im Burgenland der Zwischenkriegszeit (1921 bis 1938)
Judenfeindlichkeit war keineswegs eine „Erfindung“ des Nationalsozialismus. Der Vortrag zielt auf die historische Verortung von Antisemitismus in Politik und Gesellschaft während der burgenländischen Zwischenkriegszeit (1921 bis 1938) ab. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den politischen Diskurs in der damaligen Presselandschaft des Burgenlandes gelegt.
MMag. Dr. Lukas Pallitsch, PhD, Private Pädagogische Hochschule Burgenland
Der lange Schatten des Antisemitismus in der christlichen Theologie
Die Feindschaft zwischen Juden und Christen verschärft sich früh. In diesem Vortrag werden die Konturen des langen Schattens antisemitischer Rhetorik in christlicher Traditionsbildung nachgezeichnet. Zugleich soll ein Blick auf die Angebote des Dialogs und der Aussöhnung gelenkt werden.
Eine Veranstaltung der PPH Burgenland in Kooperation mit Austrian Centre for Peace, Bildungsdirektion Burgenland sowie Kinder- und Jugendanwaltschaft Burgenland (KIJA).